Gleich vorne weg. Wer nicht wenigstens über einige physikalische und mathematische Grundlagen verfügt und keinen 3stelligen IQ hat, sollte sich die Anschaffung des Buches überlegen. Ich habe am Anfang das
Glossar gelesen und gerade mal die Hälfte verstanden. Es ist übrigends sehr zu Empfehlen das Glossar zu Beginn zu lesen, da diverse Termini für die Lektüre Voraussetzung sind. Gleich das erste Kapitel
war ausgesprochen faszinierend. Die Geburt und der Weg zur Selbsterkenntnis einer KI war sehr interessant und, für ein solch abstraktes Thema, einfühlsam geschrieben.Wobei der Begriff KI nur zum Teil
angebracht ist, denn die Basis der Entwicklung sind die genetischen Strukturen der Menschen, die sich vor langer Zeit ins System “digitalisiert” haben. Die Handlung entwickelt sich recht interessant
und erlaubt einen umfassend Einblick in die Welt am Begin des 4. Jahrtausends. Es wird jedoch sehr stark auf ein möglichst reales physikalisches Universum Wert gelegt, was der Autor teilweise etwas zu
sehr im Detail schildert. Spätestens zum Ende des Buches, wenn sich die Geschichte ins 5-dimensionale Universum entwickelt, ist den physikalischen Grundlagen nur noch schwer zu folgen.Das Ende selbst ist
ebenso kurz wie unbefriedigend. Die Faszination des Buches entsteht jedoch nicht hauptsächlich durch die Handlung, sondern vielmehr durch die Kühnheit seiner Visionen - sowohl im Großen, wie im
Kleinen.Wer würde schon auf die Idee kommen die Geschichte unserer Galaxis auf die Oberfläche eines Elektrons einzugravieren.
Alles in allem ein sehr interessantes Buch, das man nicht mal so eben nebenbei lesen sollte.
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